Sie erreichen alle an der Schule Beschäftigten per Telefon und per Telefax über das Sekretariat, per E-Mail über die Mailadresse: Vorname.Nachname@jls-wt.de (setzen Sie den Vor- und Nachnamen des Adressaten ein).
Wie gelingt jungen Menschen der Übergang von der Schule in den Beruf? Und was braucht es, damit dieser Schritt nicht zum Stolperstein wird – weder für Auszubildende noch für Betriebe? Mit diesen Fragen beschäftigte sich ein Werkstattgespräch an der Justus-von-Liebig-Schule (JLS) in Waldshut, zu dem die Regionalgruppe Hochrhein des Berufsschullehrerverbandes Baden-Württemberg (BLV) eingeladen hatte.
Über 30 Teilnehmer*innen aus Schule, Wirtschaft und Arbeitsmarkt kamen zusammen, um gemeinsam über Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren. In einer offenen und konstruktiven Atmosphäre wurde deutlich: Der Übergang von der Schule in den Beruf ist eine Gemeinschaftsaufgabe.
In ihrer Begrüßung betonte die stellvertretende Schulleiterin Bihlmaier-Müller den großen Zuspruch zur Veranstaltung und dankte der BLV-Regionalgruppe für die Organisation. BLV-Vertreter Peter Schallmayer, zugleich Lehrer an der JLS und, umriss den Rahmen: „Unser Ziel ist es nicht, fertige Lösungen zu präsentieren, sondern Fragen zu stellen, Perspektiven auszutauschen – und im besten Fall nächste Schritte anzustoßen.“
Zu den geladenen Expert*innen zählten unter anderem Vertreterinnen der IHK und HWK Konstanz, der Agentur für Arbeit, der Fachkräfteallianz Waldshut sowie der Hochrheinkommission. Auch Jugendberufshelferin Martina Lang von der JLS brachte ihre Erfahrungen ein. In mehreren Gesprächsphasen beleuchteten sie zunächst den Status quo: Sinkendes Sprachniveau, mangelnde Selbstorganisation und unrealistische Vorstellungen vom Berufsleben erschweren laut Sabine Pfuhl von der Arbeitsagentur häufig den Einstieg in eine Ausbildung. Gleichzeitig gäbe es auch viele motivierte Jugendliche – vor allem mit Migrationshintergrund –, die durch geeignete Programme besser unterstützt werden könnten, so Lang.
Einigkeit herrschte darüber, dass bestehende Maßnahmen wie die Einstiegsqualifikation, Praktikumstage oder Ausbildungsbotschafter wichtige Bausteine seien – allerdings mit Ausbaupotenzial, so Alexandra Thoß von der IHK. Besonders die bessere Verzahnung zwischen Schulen und Betrieben wurde mehrfach angesprochen. Erste Schritte könnten sein, Auszubildende als „role models“ auf Elternabende mitzunehmen, so Klemens Dörfflinger von der HWK, oder eine regionale Datenbank zu Übergangsangeboten zu schaffen, so Schallmayer. Auch der Blick in die Schweiz könne helfen, wo Ausbildung einen ganz anderen Stellenwert hätte, so Jasmin Rauhaus-Höpfer von der Hochrheinkommission.
Am Ende wurde der Wunsch laut, das Werkstattgespräch in ähnlicher Zusammensetzung zu wiederholen – möglicherweise mit vertiefenden Workshops, um die Zielgruppen zu definieren, den Bedarf zu analysieren und konkrete Forderungen an die Politik zu formulieren, so Lucia Leal von der Wirtschaftsförderung Waldshut. Und so machte die Veranstaltung insgesamt deutlich: Der Übergang von der Schule ins Berufsleben ist ein komplexes Thema – aber eines, das durch Zusammenarbeit und Austausch vor Ort gestaltbar ist. Oder, wie es Dorothee König von der BLV-Regionalgruppe formulierte: „Nur wenn alle an einem Tisch sitzen, können wir auch gemeinsam Lösungen finden.“
Fachabteilung Pflege